Presseinformation: Riesenkalmar (Architeuthis) erstmals in Deutschland zu sehen

Stralsund und Greifswald, 13.01.05, 11:00

Deutsches Meeresmuseum bereitet Präsentation für Besucher vor

Seit Jahrhunderten geistert der geheimnisvolle Riesenkalmar durch Mythen und Seefahrergeschichten. Lange sah man dieses Tier, häufig auch „Riesenkrake“ genannt, als Schiffe versenkendes und Menschen verschlingendes Ungeheuer an. Erst im Jahre 1857 fand der Riesenkalmar als Architeuthis dux Eingang in den Katalog wissenschaftlich beschriebener Tierarten. Bisher sah noch nie ein Mensch einen solchen Giganten in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, dunklen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.

Nun ist erstmals in Deutschland ein Riesenkalmar (Architeuthis) zu sehen. Im Rahmen des Familien-Sonntags im Deutschen Meeresmuseum am 16.01.05 um 14 Uhr wird das Tier in seinem mehrere Meter langen, gläsernen Ausstellungsbehälter enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund konnte durch Vermittlung des Greifswalder Kopffüßer-Spezialisten Dipl.-Biol. Volker Miske in Neuseeland ein Tier erwerben.

Das 6 m lange männliche Exemplar wurde von neuseeländischen Fischern an den Kopffüßer-Experten Dr. Steve O'Shea an der Technischen Universität Auckland abgegeben. Volker Miske, Meereszoologe am Zoologischen Institut und Museum der Universität Greifswald, reiste nach Neuseeland, um dort die Fangumstände zu recherchieren und das Tier zusammen mit Steve O'Shea und Kat Bolstad für den Transport nach Deutschland vorzubereiten.

Im Meeresmuseum erfolgte die fachgerechte Endpräparation des Riesen, bevor er seinen jetzigen Platz in einem besonderen Raum der Ausstellungen erhielt. Eine zugeordnete neue Ausstellungseinheit „Riesenkalmare – Giganten der Tiefsee“ gibt Einblicke in die geheimnisvolle Welt der Riesenkalmare: wo leben sie, wie sind sie gebaut, welche Besonderheiten weisen sie auf – und stimmt es wirklich, dass „Riesenkraken“ Schiffe versenken? In Zukunft soll das Tier in der Ausstellung „Riesen des Meeres“ im Neubau des Ozeaneums am Stralsunder Hafen gezeigt werden. Nur etwa 20 Museen auf der Welt zeigen Riesenkalmare.

Das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund ist das größte Naturkunde-Museum und mit jährlich über 600.000 Besuchern das meistbesuchte in Norddeutschland. Seine Ausstellungen sind in einer frühgotischen Klosterkirche des Stralsunder Katharinenklosters untergebracht, das für sich ein architektonisches Kleinod darstellt. Die umfangreichen und modernen Ausstellungen geben verständlich und anschaulich vielfältige Einblicke in das Leben im Meer sowie seine Nutzung und Erforschung durch den Menschen. Die Ausstellungen über das Leben im Meer werden eindrucksvoll ergänzt durch eine faszinierende Vielfalt heimischer und tropischer Meerestiere in 45 Aquarien.

Ein Filmbeitrag über Fangumstände, Untersuchung und Präparation des Riesenkalmars in Neuseeland bis hin zur Ausstellungseröffnung im Meeresmuseum wird im Wissenschafts- und Umweltmagazin OZON (RBB) voraussichtlich im Februar gesendet.

Weitere Auskünfte erteilen Dr. Götz Reinicke (Deutsches Meeresmuseum, 03831-2650330, goetz.reinicke @meeresmuseum.de*) und Dipl.-Biol. Volker Miske (Zoologisches Institut und Museum der Universität Greifswald, 0160-95562747, volker.miske @teuthis.de*).

Anm.: Film-Rohmaterial (i. R. Beta-SP), druckfähige Standbilder aus den Sequenzen und konventionelle Bilder können über die Autorin und Produzentin Cornelia Volk (cornelia.volk @octopusfilm.de*) sowie Volker Miske bezogen werden.

Abb. 1: Das Exemplar vor seiner Enthüllung.
 

Abb. 2: Dr. Götz Reinicke und Dipl.-Biol. Volker Miske weisen auf die Armkrone des Tiers.
 

Abb. 3: Kopf des Exemplars. Gut erkennbar das etwa orangengroße Auge.
 

Abb. 4: Dipl.-Biol. Volker Miske und Direktor Dr. Harald Benke beantworten Fragen der Presse.
 

Abb. 5: Uwe Beese und Volkhardt Heller (Präparation DMM) sorgen für die richtige Präsentation des Tieres im mehrere Meter langen Gefäß.

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Dipl.-Biol. Volker Christian Miske
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Str. 11-12
D-17487 Greifswald

Tintenfisch-Archiv TEUTHIS
Satower Str. 63
D-18198 Kritzmow

Tel.: +49-(0)160-95562747
volker.miske @teuthis.de*
www.tintenfische.info
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© 2005 Volker Christian Miske. Alle Rechte vorbehalten. Letzte Änderung: 13.01.05.