Presseinformation: Riesenkalmar (Architeuthis) erstmals in Deutschland

Stralsund und Greifswald, 04.05.04

Seit Jahrhunderten geistert der geheimnisvolle Riesenkalmar durch Mythen und Seefahrergeschichten. Lange sah man dieses Tier, häufig auch „Riesenkrake“ genannt, als Schiffe versenkendes und Menschen verschlingendes Ungeheuer an. Erst seit 1857 zählt die Gattung Architeuthis zu den wissenschaftlich beschriebenen Tieren. Bisher sah noch nie ein Mensch einen solchen Giganten lebend in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, dunklen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.

Nun wird erstmals in Deutschland ein Riesenkalmar zu sehen sein. Durch Vermittlung des Kopffüßer-Spezialisten Volker Miske vom Zoologischen Institut und Museum der Universität Greifswald konnte das Deutsche Meeresmuseum in Neuseeland ein Tier erwerben. Als zentrales Exponat der Ausstellungen wird es später ins Ozeaneum Stralsund umziehen. Nur wenige Museen der Welt zeigen Riesenkalmare.

Das rund 6 m lange männliche Exemplar wurde von neuseeländischen Fischern an den Spezialisten Dr. Steve O'Shea abgegeben, der es gemeinsam mit Kat Bolstad und Volker Miske präpariert und für den Transport nach Deutschland vorbereitet hat. Es weist eine der Wissenschaft bislang unbekannte Besonderheit auf, die mit der eigenartigen Fortpflanzungsmethode dieser Riesen zusammenhängt. Details.

Zu den heute lebenden Kopffüßern (wissenschaftlich: Cephalopoda) gehören Kalmare, Sepien, Tiefseevampire, Kraken sowie der altertümliche Nautilus. Sie sind – trotz ihrer irreführenden Bezeichnung „Tintenfische“ – als Angehörige des Stammes der Weichtiere (Mollusken) verwandt mit Schnecken und Muscheln. Kopffüßer haben sich aber, vor allem im Hinblick auf ihre außergewöhnlichen physischen und Intelligenzleistungen, innerhalb der Stammesgeschichte weit von diesen entfernt. Die gigantischen Riesenkalmare stellen die größten bisher bekannten Tintenfische, die größten Weichtiere und die größten bisher bekannten als Einzelindividuen lebenden wirbellosen Tiere dar.

Aktuelle Informationen auf www.tintenfische.com/riesenkalmar.htm sowie auf Anfrage.

Weitere Auskünfte erteilen Dipl.-Biol. Volker Christian Miske (AG Hydrobiologie, Zoologisches Institut und Museum der Universität Greifswald, 0160-95562747, volker.miske @teuthis.de*) und Dr. Götz B. Reinicke (Deutsches Meeresmuseum, 03831-265026, goetz.reinicke @meeresmuseum.de*).

Anm.: Druckfähige Bilder sind bei Volker Miske erhältlich. Ein Film über Fangumstände und Präparation des Exemplars bis zur Ausstellungseröffnung wird gegenwärtig exklusiv von Octopus Film (info @octopusfilm.de*) produziert. Diese Firma kann Beta-SP-Rohmaterial für Kurzbeiträge zur Verfügung stellen. O-Töne für Radiobeiträge können z. B. über Frank Schweikert, Aldebaran (040-3257210, frank.schweikert @aldebaran.org*) bezogen werden.

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Dipl.-Biol. Volker Christian Miske
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Str. 11-12
D-17487 Greifswald

Tintenfisch-Archiv TEUTHIS
Satower Str. 63
D-18198 Kritzmow

Tel.: +49-(0)160-95562747
volker.miske @teuthis.de*
www.tintenfische.info
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© 2004 Volker Christian Miske. Alle Rechte vorbehalten. Letzte Änderung: 04.05.04.